Daheim oder im Heim?

"So lange und so selbständig wie möglich in der eigenen Wohnung leben - dies ist der Wunsch der meisten Menschen, wenn sie nach ihren Vorstellungen zu ihrem eigenen Wohnen im Alter gefragt werden. In der Tat: Die Wirklichkeit sieht häufig ganz anders aus als gemeinhin vermutet. Weder verbringt heute ein größerer Anteil der Senioren den Lebensabend im Alten- oder Pflegeheim noch ist, trotz des demographischen Wandels und des in den nächsten Jahr-zehnten kontinuierlich steigenden Anteils der über Sechzigjährigen, mit einem Gesinnungswechsel zu rechnen. Zum einen schrecken die meist hohen Kosten und die verhältnismäßig geringe individuelle Wohnfläche viele alte Menschen vom Umzug ins Heim ab, zum anderen tun sie sich auch unabhängig von der Frage familiärer Bindungen schwer mit einer Veränderung der persönlichen Wohnumstände, zumal wenn ein Umzug auch noch den Verlust des vertrauten Wohnumfeldes bedeutet. Die eigenen vier Wände haben auch im letzten Lebensabschnitt einen hohen Stellenwert - und die vielfältigen ambulanten Versorgungs- und Pflegedienste, zumal in Kombination mit gemeinschaftlichen Wohnformen und Modellen des Betreuten Wohnens, die sich wachsender Nachfrage erfreuen, ermöglichen den meisten Senioren einen Verbleib in der gewohnten Wohnung. Vorausgesetzt, die Wohnung ist altengerecht. Barrierefreies Bauen und individuelle Wohnungsanpassung sind die Stichworte, und die anhaltend hohe Nachfrage nach Beratungsangeboten lässt auf einen hohen Bedarf schließen.